Was ist Capoeira?
Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst, die ihre Ursprünge in der Sklavenzeit hat.
Capoeira hat nicht viel mit Tanzen, aber viel mit Rhythmus und Musizieren zu tun.
Das Ziel ist nicht wie in anderen Kampfsportarten den Partner schnellstmöglich KO zu schlagen. Die hohe Kunst im Capoeira ist, den Kampf - im Capoeira Spiel genannt - am Laufen zu halten, dem Spielpartner Freiräume anzubieten und sich bietende Möglichkeiten selbst für Angriffe zu nutzen.
Es ist wie eine Diskussion, bei der jeder gute Argumente hat, seinen Standpunkt vertritt und ihn an die sich ändernde Situation anpasst.
Capoeira beinhaltet viele akrobatische Elemente und etliche Techniken, die auch in anderen Kampfsportarten eingesetzt werden (runde und gerade Tritte, Handtechniken, Würfe).
Die Unterstützung des Spiels durch den gezielten Einsatz von Musik und die hohe Dynamik des Spiels machen Capoeira einmalig.
Kampf und Spiel
Capoeira ist ein Kampfsport aber der Kampf ist auch ein Spiel. Es besteht aus einer Mischung aus Angriff und Verteidigung. Die Dynamik des Spiels und der Gehalt an kämpferischen, tänzerischen oder akrobatischen Elementen ist ein Produkt der Kommunikation zwischen den Spielenden. Es gibt vielfältige Möglichkeiten das Spiel zu gestalten.
Musik
Die Musik ist integraler Bestandteil der Capoeira. Die Musik gibt den Spielenden den Rahmen für das Spiel vor. Tempo und Intensität des Gesangs wechselwirken mit dem Spiel und können es antreiben oder beschwichtigen.
Capoeira Lieder werden traditionell in brasilianischem Portugiesisch verfasst und gesungen.
Akrobatik
Akrobatik wird als Verzierung des Spiels benutzt und um den Spielpartner zu beeindrucken. Viele Akrobatiken gibt es auch im Tricking oder Turnen.
Kultur
Capoeira war in der Sklavenzeit in Brasilien eine Form der Sklaven sich körperlich und kämpferisch zu betätigen. Zusammen mit der Musik wurde eine Kultur geschaffen, die von heutigen Capoeira Gruppen weiterhin gepflegt wird. Viele Lieder handeln immernoch von den Entbehrungen und Sehnsüchten der Sklaven.